Videos, die dem Stubenhocker oder dem Weltraumfan von heute, zeigen wie das Universum aussehen könnte, kursieren im Internet wahrscheinlich genauso viele wie es Sterne in erreichbarer Nähe unser Galaxie gibt. Wie im Fall der Planeten und Sterne gibt es auch bei dieser Art von Videos eher unspektakuläre, bei denen man sich ärgert, dass man dort gelandet ist. Glücklicherweise stolpert man in den unendlichen Weiten dann und wann auch in einige (Achtung: Wortwitz!) Sternstunden. „Wanderers“ heißt der etwa Animationsfilm des Schwedischen Visual- und Animationartists Erik Wernquist. Wenn er nicht gerade Waschmaschinen animiert, dann beschäftigt er sich wirklich ansehnlich mit dem Universum. Das finden wir gut. So gut, dass wir versuchen, euch mit unserer Begeisterung anzustecken.
„Wanderers“ einen Ausblick in die Zukunft der Menschheit und skizziert wie die Expansion unserer beschränkten Spezies in unser Sonnensystem aussehen könnte. Sicherlich ist dabei viel Spekulation im Spiel. „Wanderers“ hat jedoch einen entscheidenden Punkt, der der Film aus der Masse von Spaceanimationen herausstechen lässt. Die Visuals basieren alle auf wissenschaftlichen Ideen und Konzepten zur Zukunft der Raumfahrt. Alle gezeigten Orte sind digitale Nachbildungen von wirklich existierenden Orten innerhalb unseres Sonnensystems. Als Grundlage dafür nutzten Erik Wernquist und seine Helferlein dabei Photographien und Daten, die von Satelliten bzw. Teleskopen geliefert wurden. Ausgehend davon zaubern sie einen atemberaubenden Blick auf Eisfelder des Jupitermondes Europa, Klippen auf dem Uranusmond Miranda oder dem Sonnenuntergang auf Iapetus, einem Mond des Saturn.
Als ob die 3D Animation allein nicht schon genug Arbeit gewesen wäre, hat sich Erik Wernquist noch die Mühe gemacht, eine ausführliche Bildergalerie auf seiner Homepage anzulegen, die Aufschluss über die gezeigten Bilder und ihre Herkunft geben. Nimmt man sich über die vier Minuten des Films hinaus noch ein wenig Zeit wir durch diese zusätzliche Information die Faszination und der Respekt vor diesem Kurzfilm sogar noch potenziert.
Das außergewöhnliche an „Wanderers“ ist, dass die Bilder sich nicht durch reines visuelles Protzen anbiedern. Vielmehr erzählt der Film in einer ganz eigenen poetischen Form seine Geschichte. Dass der Off-Text vom Space-Guru Carl Sagan stammt, ist dabei nur noch ein weiterer Punkt, der „Wanderers“ zu einem Rundumerlebnis für die Augen und den intellektuellen Nerdgeist in uns allen macht.
Ansehen. Fullscreen, baby!